Physiotherapie (Krankengymnastik) nach Bobath
Die Physiotherapie nach Bobath hilft Menschen mit neurologischen (von Gehirn und Nerven ausgehenden) Funktionsstörungen: Die Patienten trainieren und wiederholen bestimmte Bewegungssequenzen so lange, bis sich neue Nervenfasern und Synapsen gebildet haben. Vor allem nach Schlaganfällen oder bei angeborenen Bewegungsstörungen wird die Methode eingesetzt.
Das Bobath-Konzept ist das einzige Konzept welches seit über 50 Jahren geschult und angewendet wird.
Dabei steht der Patient mit seinen Bedürfnissen und seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt der individuellen und alltagsbezogenen therapeutischen Einflussnahme. Das Team begleitet den Patienten in seinem Tagesablauf im Sinne des sogenannten 24 Stunden-Konzeptes.
Die individuelle Herangehensweise und Einflussnahme ist wesentlich, um dem Betroffenen auf seinem individuellen Lernweg zu begleiten und dadurch wird ihm die aktive Teilhabe am Leben ermöglicht.
Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten wenden die TherapeutInnen im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen an. Sie arbeiten auf der Grundlage des Wissens über die Funktionsweise des Nervensystems, den aktuellen Erkenntnissen aus den Neuro- und den Bewegungswissenschaften. Das Nervensystem hat die Fähigkeit ein Leben lang zu lernen. Nach einer Schädigung ermöglicht die sogenannte Plastizität des Gehirns neue Kapazitäten zu aktivieren. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Zielvereinbarung mit dem Patienten und im therapeutischen Team ist es das Ziel die Lebensqualität des Patienten in einem eigenverantwortlichen selbstbestimmten Alltag wieder zu erlangen und Folgeschäden wie zum Beispiel Gelenkeinschränkungen und Schmerzen möglichst zu vermeiden.